Heimatverein Kaufbeuren: Vereinsgeschichte

Mit seiner über hundertjährigen Geschichte gehört der Heimatverein Kaufbeuren zu den ältesten und traditionsreichsten Vereinen der Stadt. Am 29. April 1891 gründete der Kaufbeurer Magistratsrat und Kunsthändler Willibald Filser den „Alterthumsverein Kaufbeuren", der zunächst etwa 10 Mitglieder zählte. Seine Gründung fällt in eine Zeit, in der sich die gebildeten Bevölkerungskreise in ganz Deutschland für die regionale und nationale Geschichte begeisterten und dementsprechend überall im Land „alterthumsforschende Vereine" entstanden.

1936 erhielt der Verein, dessen Treffpunkt damals der „Hexenturm" war, seinen heutigen Namen - „Heimatverein Kaufbeuren". Außerdem wurden drei satzungsmäßige Grundsätze festgelegt, die weitgehend bis heute gelten:

Beschäftigungsgebiet waren die Stadt und der damalige Bezirk (Landkreis) Kaufbeuren; Aufgabenkreis sollten „alle Bereiche der Heimatkunde und –pflege sowie der Heimat- und Naturschutz" sein; der Verein sollte einerseits heimatkundliche Forschung mit wissenschaftlichem Anspruch betreiben, andererseits aber alle Bevölkerungsschichten ansprechen.

Während des Zweiten Weltkriegs kam das Vereinsleben praktisch zum Erliegen; 1945 wurde der Verein von der Besatzungsmacht auch formal aufgelöst.

Dass es 1948 schließlich wieder zu einer Neugründung– mit bereits etwa 200 Mitgliedern – kam, ist maßgeblich der Initiative des damaligen Heimatpflegers des Landkreises Kaufbeuren, Fritz Schmitt, zu verdanken. Fritz Schmitt leitete den Verein bis zu seinem Tod 1963 und ist auch der Begründer der seit Mai 1952 vierteljährlich erscheinenden Vereinszeitschrift, der „Kaufbeurer Geschichtsblätter". Die Mitgliederzahl stieg in den nächsten Jahren und Jahrzehnten kontinuierlich an und erreichte 1990 mit 1205 Mitgliedern ihren Höhepunkt.